Haustiere und Natur
In unseren Gärten ist in diesen Frühlingstagen sehr viel geboten. An allen Ecken und Enden blühen die Blumen und Blütensträucher. Wir erfreuen uns an den Insekten, die Nektar sammeln und an den Vögeln die in unseren bereitgestellten Nistkästen ihre Jungen aufziehen.
Doch leider wird diese Idylle oft gestört durch herumziehende Hauskatzen. Rund 14 Millionen Hauskatzen gibt es derzeit ungefähr in Deutschland. Sie gefährden Jungvögel oder stören ausgewachsene Vögel bei der Futtersuche. Zurückhaltend geschätzt töten Hauskatzen jährlich 8 % des Brutvogelbestandes in Deutschland! Gerade in den kommenden Wochen sind die Vögel besonders gefährdet. Denn Vögel, die Katzen wahrnehmen, kommen vor lauter Aufpassen nicht zum Futtersuchen für die Jungen. Und die Jungvögel sind den Katzen in den ersten Tagen ihres Lebens vollkommen ausgeliefert, wenn sie bereits aus dem Nest geflogen, aber noch nicht flügge sind.
Hauskatzen zählen zu den "wichtigsten schadensverursachenden" nicht einheimischen Tieren in Deutschland, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes. Sie stammen von der afrikanischen Falbkatze ab, sind also keine Nachfahren der europäischen Wildkatze, die in Deutschland schon immer selten war und sich hauptsächlich von Kleinsäugern wie Ratten und Wühlmäusen ernährt.
Doch es gibt einige Möglichkeiten, wie Katzenhalter einen Beitrag zum Vogelschutz leisten können:
Kätzinnen und Kater kastrieren lassen. Dadurch sinkt ihr Bedürfnis zu streunen und der Bewegungsdrang
Halsbänder mit Glöckchen kaufen, die läuten, wenn die Katze zum Sprung ansetzt. Mit ein bisschen Glück werden die Vögel so noch rechtzeitig aufgeschreckt. Diese Halsbänder brauchen einen Sicherheitsverschluss, der aufgeht, wenn die Katze irgendwo hängen bleibt.
ein sehr farbiges Warn-Halstuch oder Halsband umbinden.
Während der Rushhour der Vögel könnte die Katze im Haus bleiben, besonders morgens und abends sind viele Vögel auf Futtersuche. Für sich und für ihre Jungen.
Wer sich also eine Hauskatze anschaffen und gleichzeitig die Vogelbestände schützen will, sollte am besten eine Rasse wählen, die man besonders gut als wirkliche "Stuben-Tiger" halten kann: Siam- oder Angorakatzen.
Doch nicht nur Katzen stellen eine Gefahr für die Jungvögel dar. Auch Hunde, die frei in den Feldern und Wiesen umher rennen, zerstören dabei oft die Gelege der bodenbrütenden Vögel wie z.B. Feldlerchen. Darüber hinaus machen sie das Futter durch ihre Hinterlassenschaft unbrauchbar für Kühe und für uns Menschen. Daher die große Bitte an alle Hundehalter: leinen sie ihre Hunde an.