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Europäische Eibe ein Ureinwohner Bayerns

Wussten sie, dass die Europäische Eibe (Taxus baccata) die älteste einheimische Baumart Europas ist? Sie kam schon im mittleren Jura vor, also vor etwa 150 Millionen Jahren. Und sie gehört zu den Bäumen die die Klimaveränderungen mitmachen.

Die Eibe, die übrigens unter Naturschutz steht, ist mittlerweile nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa eine Rarität. Sie kann sehr alt werden. Es gibt Eiben die mehr als 1000 Jahre alt sind.

Vielleicht, weil sie sich für alles Zeit lässt. Eiben haben ein sehr weitläufiges, tiefreichendes und dichtes Wurzelsystem. Die Entwicklung dieses Wurzelsystems hat dabei beim Heranwachsen des Baumes Priorität vor dem Dicken- und Höhenwachstum. Europäische Eiben vermögen dabei auch in stark verdichtete Böden vorzudringen. Im Schatten ihrer schnellwüchsigen und lichthungrigen Kollegen kann die Eibe Jahre und Jahrzehnte ausharren. Ändert sich die Situation, beispielsweise durch Fällungen oder Windwurf, nutzt sie ihre Chance und wächst dem Licht entgegen. Sie gehören zu den Bäumen, die sich am besten an schwierige Umweltbedingungen (wie Wassermangel, ungünstige Lage oder auch eisige Temperaturen) anpassen können.

Eiben erkennt man leicht an ihren kleinen roten Früchten. Für Vögel sind diese ungefährlich und tragen zur Verbreitung der Samen bei. Neben den Beeren sind auch Nadeln und Rinde hoch giftig. Unempfindlich gegenüber den Giften der Eiben und deshalb Verursacher von Schäden durch Wildverbiss sind Rehe und Rothirsche. Eiben müssen in unseren Wäldern nach der Anpflanzung lange Jahre durch Zäune geschützt werden, was für viele Waldbesitzer zu teuer und zu umständlich ist. So schwinden die Vorkommen der Eibe in unseren Wäldern immer weiter.

Die Gifte, die in der Eibe in der Rinde, im Holz, in den Nadeln und den Samen enthalten sind, werden in ihrer Gesamtheit als Taxane bezeichnet. Sie finden heute im medizinischen Bereich in der Chemotherapie bei bestimmten Tumorarten in bestimmten Zusammensetzungen Anwendung.

In Deutschland und Bayern steht die Europäische Eibe in der Roten Liste mit Kategorie 3 (gefährdet). In Bayern gibt es trotz alledem noch schöne Bestände der Eibe. Einer der bekanntesten ist der Paterzeller Eibenwald in der Nähe Weilheim. Mit über 2.000 älteren Exemplaren ist er einer der größten in ganz Deutschland. Ein weiteres großes Vorkommen der Eibe findet sich in den Wäldern der Weltenburger Enge bei Kelheim.

Der BUND Naturschutz setzt sich seit langem dafür ein, die Wilddichten in unseren Wäldern so niedrig zu halten, dass seltene und langsam wachsende Baumarten wie die Eibe sich natürlich verjüngen können und so eine Zukunft in Bayern haben.