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Die Schlüsselblume

Wer kennt sie nicht die kleine gelbblühende Blume, die wir als Kinder am Waldrand oder auf der Wiese gepflückt haben? Die Schlüsselblumen, sowohl die so genannte Wald-Schlüsselblume oder auch Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) als auch die Echte Schlüsselblume (Primula veris) stehen in Deutschland und vielen anderen Ländern unter einem besonderen Schutz. 

Die Echte Schlüsselblume ist durch extensive Landwirtschaft sowie Wildsammlungen in manchen Regionen bis fast an den Rand der Ausrottung gedrängt worden, so dass sie heute vielerorts nicht mehr gepflückt oder ausgegraben werden darf.

Diese kalkliebende Art kommt in ganz Europa und Vorderasien vor. Als Standorte werden Raine, Halbtrockenrasen, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge bevorzugt. Sie wachsen am besten auf kalkhaltigen, stickstoffarmen, lockeren Lehmböden mit reichlicher Humusbeimischung und bis zu Höhenlagen von 1700 Metern. 

Die Echte Schlüsselblume ist eine wichtige vor allem frühe Nahrungsquelle. Die Blüten sind ein guter Nektarträger. Bei warmem Wetter und Sonne ziehen die Blüten vor allem Hummeln an. Darüber hinaus dient die Echte Schlüsselblume mehreren Schmetterlingsraupen als Futterpflanze, darunter der Raupe der Silbergrauen Bandeule, auch Trockenrasenbusch-Bandeule genannt (Epilecta linogrisea) und des Schlüsselblumen-Würfelfalters, beide in ihrem Bestand gefährdete Arten.

Aber nicht nur als Futterpflanze ist sie begehrt, sondern auch als Heilpflanue. Sie galt einst als Schlüssel zum Himmel, diente in der Volksmedizin als Mittel gegen Schmerzen, Husten, entzündete Atemwege und psychische Verstimmungen wie Angst oder Nervosität. Sie half außerdem, wie Baldrian, beim Einschlafen. Viele dieser Wirkungen sind wissenschaftlich belegt. Extrakte aus Schlüsselblumen können vor allem bei Erkältungen mit verschleimtem Husten und Schnupfen eingesetzt werden.