Artenvielfalt retten
Für den Naturschutz in Bayern war das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ 2019 das erfolgreichste in der bayrischen Geschichte. Am 1. August 2019 trat ein neues Naturschutzgesetz in Kraft. Es zielte darauf ab, die Entwicklung der Artenvielfalt in Flora und Fauna dauerhaft zu sichern und die bestehenden Lebensräume zu erhalten und zu verbessern. Doch wie sieht es heute mit der Umsetzung aus?
Im Rahmen von laufenden Naturschutzprojekten wird der Biotopverbund weiterhin verbessert, neue Projekte durch zusätzliche Gelder seit dem Volksbegehren laufen gerade erst an. Gleichzeitig verschlechtert sich jedoch die Situation z.B. durch neue Straßenbauten und Flächenverluste durch Siedlungen und Gewerbegebiete.
Die Zerschneidung und Verinselung von Lebensräumen gehören zu den größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt. Hinzu kommen noch monotone und ausgeräumte Gärten und Agrarflächen, die Lebensräume von Tieren und Pflanzen vernichten.
In unserer Gemeinde werden zurzeit die Straßenbegleitgrünflächen teils mit Wiesenpflanzen und teils mit Blühpflanzen und Büschen ausgestattet um so mehr Artenvielfalt zu erreichen. Auch dem Klimawandel wird Rechnung getragen und entsprechende Pflanzungen vorgenommen, siehe die Pflanzung einer Elsbeere in der Rosenheimer Straße.
Um jedoch die Lebensräume von Tieren und Pflanzen mit einander zu vernetzen und dadurch eine größere Vielfalt zu erreichen, wäre eine sinnvolle und naturnahe Gartengestaltung unserer Privatgärten notwendig. Dazu gehören zum Beispiel auch Einfriedungen der Privatgärten so zu gestalten, dass zwischen Boden und Zaun einen Durchlass für Kleintiere wie Igel besteht. Einfriedungen aus Gabionen, Metallzäunen und neuerdings Zäunen mit Sichtschutzstreifen aus Kunststoff (Mikroplastik!) tragen zu einer naturverträglichen Einfriedung nicht bei. Sie bieten den Vögeln und Insekten weder Schutz noch Nahrung.
Naturnahe Gestaltung von Privatgärten mit insektenfreundlichen Pflanzen sind eine wichtige Säule beim Biotopverbund innerhalb einer Gemeinde.
Angesichts des fortschreitenden Artenschutzes brauchen wir auch eine Veränderung in der Landwirtschaft. Um Tiere, wie Feldlerchen, Hasen und Rebhühner (nur um einige zu nennen), bedarf es in unserer ausgeräumten Landschaft den Anbau von Hecken und Bauminseln. Zumal Hecken auch die Erde vor Windverwehungen schützen. Weniger oder kein Pestizideinsatz trägt ebenfalls zur Artenvielfalt bei.
Gemeinsam können wir also etwas tun um die Artenvielfalt zu erhalten und zu unterstützen und uns an unserer Natur erfreuen.