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Der Riesenbärenklau

Auf der rechten Seite der B 471 kurz nach der Einmündung in die Haidstraße  kann man zur Zeit eine weißblühende hohe Staude bestaunen.

Es handelt sich dabei um den Riesenbärenklau auch bekannt als Bärenkralle, Herkulesstaude oder Herkuleskraut aus der Familie der Doldenblütler. Sie ist eine zwei- bis mehrjährige einmalblühende krautige Pflanze, also keine Staude. Ursprünglich stammt die die Pflanze aus dem Kaukasus und ist in Europa und Nordamerika ein Neophyt.

Als zweijährige Pflanze kann sie oft innerhalb weniger Wochen eine Wuchshöhe bis zu drei Metern erreichen. Die Laubblätter erreichen normalerweise eine Länge von einem Meter, können jedoch samt Blattstiel auch drei Meter lang werden.

Die sehr großen zentralen Blüten-Doppeldolden erreichen häufig einen Durchmesser von 30 bis 50 Zentimetern. Sie sind 30- bis 150-strahlig. Die Dolden einer einzigen Pflanze können bis zu 80.000 Einzelblüten enthalten und bis zu 15.000 Früchte ausbilden.

Leider ist der Riesenbärenklau nicht nur eine schöne prächtige Pflanze, sondern auch eine sehr gefährliche, da sie photosensibilisierende Substanzen aus der Gruppe der Furocumarine ausbildet. Diese wirken in Kombination mit Sonnenlicht oder auch stärkerem Lampenlicht phototoxisch. Berührungen in Verbindung mit Tageslicht können bei Menschen und anderen Säugetieren zu schmerzhaften Quaddeln und Blasen führen, die wie Verbrennungen erscheinen (Photodermatitis). Diese heilen nur langsam ab und können Narben sowie Pigmentierungen hinterlassen. Daher wurde sie auch 2008 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Um eine Ansiedlung der Pflanze zu verhindern kann man als vorbeugende Maßnahme offene Flächen begrünen, freie Flächen regelmäßig auf neu auftretende Pflanzen kontrollieren und falls doch Riesenbärenklaupflanzen wachsen, noch vor der Samenbildung bekämpfen.
Beim Beseitigen der Pflanze wird vollständige Schutzkleidung inklusive Gesichtsschutz empfohlen. Die Arbeiten sollen an einem bedeckten Tag, nach Möglichkeit am Abend, ausgeführt werden. Kommt es zu einem Hautkontakt mit der Pflanze, den Saft rasch mit Wasser und Seife abspülen. Nach Beendigung der Arbeit Kleider und Werkzeuge waschen.
Spätestens drei Wochen später sollte eine Nachkontrolle durchgeführt werden. Da ein großes Samenreservoir im Boden vorhanden ist, müssen Flächen über mindestens fünf Jahre im Frühsommer regelmäßig kontrolliert und wenn notwendig wieder behandelt werden.